Aufgeblättert: Stille ist

In dem Band von Manu Theobald beschreiben 26 Menschen, was Stille für sie bedeutet.

Ein Bücherstapel mit den aktuellen Rezensionen aus der Ausgabe 12/2021.
Evelyn Glennie ist eine der 26 Personen, die über ihre Erfahrungen mit der Stille spricht. © Psychologie Heute

Wir sehnen uns nach Stille. Aber was ist das eigentlich? Nur die Abwesenheit von Lärm? In dem Band stille ist (Adeo, € 20,–) von Manu Theobald beschreiben 26 Menschen, was Stille für sie bedeutet. Für Sterbebegleiter Frank Ostaseski ist sie „nicht nur eine Pause zwischen Geräuschen“. Er vertraut darauf, dass Zuhören die stärkste Form der Verbindung ist: „Stille ist die beste Sprache, um Sterbende zu begleiten.“ Der Neurowissenschaftler Wolf Singer gibt zu bedenken, dass Stille oft als beruhigend und beglückend empfunden wird, aber auch Angst und Panikgefühle auslösen kann.

Dass taube Menschen in einer Welt der Stille leben, ist eine verbreitete Fehlvorstellung, wie die gehörlose Percussionistin Evelyn Glennie erklärt. Poppy Szkiler, Gründerin der gemeinnützigen Organisation Quiet Mark, ist überzeugt, „dass Kaffeemaschinen beim Bohnenmahlen keine dramatischen Ausbrüche mehr bekommen müssen“. Sie fordert Firmen weltweit dazu auf, besonders leise Alltagsgeräte zu entwickeln, da Lärmbelästigung von der WHO als zweitgrößte Bedrohung der menschlichen Gesundheit nach der Luftverschmutzung eingestuft wird.

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 12/2021: Gelassen durch ungewisse Zeiten
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