Gefühle im Beruf

Am Arbeitsplatz sind bestimmte Gefühle vorausgesetzt. Was aber, wenn man sich in Wirklichkeit ganz anders fühlt? Was als Hilfestellung dienen kann:

Eine Hochzeitsplanerin richtet in einem Garten bei schönem Wetter nachdenklich einen Hochzeitstisch her
Hochzeitsplanerinnen sind immer gut drauf! Im Beruf geben sie weniger preis, als der Kunde denkt. © Ugur Karakoc/Getty Images

An vielen Arbeitsplätzen geht es nicht nur darum, Aufgaben zu lösen, sondern auch bestimmte Gefühle zu zeigen: Flugbegleiter und Servicemitarbeiter sollen zum Beispiel freundlich sein, Pas­torin und Erzieher einfühlsam. Diese Gefühle aufzubringen oder zumindest zu zeigen kann für die betreffenden Personen anstrengend sein – besonders in Situationen, in denen sie sich tatsächlich ganz anders fühlen oder in denen die von ihnen verlangten Gefühle gegen ihre eigenen Prinzipien verstoßen.

Die Soziologin Arlie Russell Hochschild beschrieb schon in den 80er Jahren die sogenannte Emotionsarbeit. Seitdem haben sich auch Psychologinnen und Psychologen damit befasst. Sie fanden heraus, dass es der mentalen und psychischen Gesundheit hilft, wenn man ein gutes Arbeitsumfeld hat, das einen nicht zusätzlich unter Druck setzt.

Gute Arbeitsbedingungen fördern eine positive Haltung, Training in Stressmanagement und Emotionsregulation können auf schwierige Situationen vorbereiten. Im Übrigen gibt es Hinweise, dass für die Zufriedenheit der Kundschaft nicht nur das „richtige Gefühl“ eine Rolle spielt, sondern auch die Intensität, mit der es gezeigt wird. Zu viele Emotionen können das Vertrauen untergraben.

Wollen Sie mehr zum Thema erfahren? Dann lesen Sie außerdem den Erfahrungsbericht einer Hochzeitsplanerin aus Bayern in „Niemand will mich heulen sehen“.

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Wir freuen uns über Ihr Feedback!

Haben Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Beitrag oder möchten Sie uns eine allgemeine Rückmeldung zu unserem Magazin geben? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail (an: redaktion@psychologie-heute.de).

Wir lesen jede Nachricht, bitten aber um Verständnis, dass wir nicht alle Zuschriften beantworten können.

Quellen

Dieter Zapf u.a.: Emotion work: A work psychology perspective. Annual Review of Organizational Psychology and Organizational Behavior, 8, 2021, 139–172

Arlie Russell Hochschild: Das gekaufte Herz. Die Kommerzialisierung der Gefühle. Campus 2006

Arik Cheshin u.a.: The interpersonal effects of emotion intensity in customer service: Perceived appropriateness and authenticity of attendants’ emotional displays shape customer trust and satisfaction. Organizational Behavior and Human Decision Processes, 144, 2018, 97–111

Newsletter
Aus der Redaktion

Mit Infos zu unseren Schwer­punkt­themen und inhaltlichen Highlights.

Ihre Daten nutzen wir, wie es in der Datenschutzerklärung erläutert ist

Bei der Newsletter-Registrierung ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.
Sie wurden erfolgreich für den Newsletter registriert.
Artikel zum Thema
Sie macht sich Sorgen um ihre Zukunft, das sollen Kunden aber nicht sehen. Eine Hochzeitplanerin aus Bayern über den Umgang mit Gefühlen im Beruf.
Feierabend, Wochenende, Urlaub: Doch von Erholung ist keine Spur! Sabine Sonnentag über das Lösen von Arbeitsanspannung und abgeschlossene Aufgaben
Psychologie nach Zahlen: 5 Nachfragen, die uns zum Kern der Dinge bringen.
Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 4/2025: Meine verborgenen Seiten und ich
Anzeige
Psychologie Heute Compact 79: Das Leben aufräumen