Jenseits der Vollkommenheit

Wie geht man mit Körperstellen um, die man als fehlerhaft empfindet? Maren Wurster nähert sich ihrem gelähmten Fuß – begleitet von Anziehung bis Scham.

Die Schriftstellerin Maren Wurster steht lässig an einer Pinie
Maren Wurster studierte Philosophie und literarisches Schreiben. Sie ist Autorin zahlreicher Romane. © Hanna Lenz für Psychologie Heute

Als Synonym zur Unvollkommenheit schlägt mir der Duden die Blöße vor. Beginne ich doch lieber dort. Ich mache mich also nackt. Nicht um das Unvollkommene an mir zu zeigen. Die Blöße erscheint mir eher als verlässliche Strategie, davon abzulenken, weil sie die Blicke auf sich zieht. Die Unvollkommenheit fällt zwar auch auf, möchte aber ungesehen bleiben. Sie schämt sich. Ich bin lieber entblößt als unvollkommen. Wäre dieser Text eine Familienaufstellung, dann wäre die vorlaute Schwester…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 5/2025: Ziele loslassen