In ein Museum zu gehen und sich Gemälden oder Skulpturen zu widmen tut nicht nur unserem ästhetischen Empfinden gut. Vielmehr kann es messbar den Kortisolspiegel senken, die Stimmung aufhellen, positive Emotionen hervorrufen und zum Nachdenken anregen. Auch für Menschen mit einer Demenzerkrankung wurden positive Effekte gefunden. Die Psychologin Katherine N. Cotter und ihr Kollege James O. Pawelski von der University of Pennsylvania berichten über solche wohltuenden Wirkungen der Kunst in einem Forschungsüberblick.
Ob Museen uns guttun, hängt unter anderem auch davon ab, wie oft wir sie aufsuchen. So berichteten erfahrene Besucherinnen und Besucher sogar, dass bei ihnen Angst und depressive Symptome zurückgegangen seien.
Die Rezeption von Kunst ist laut einer weiteren Studie ein aktiver Prozess – es macht uns Freude, über sie nachzudenken und ihren Sinn zu verstehen. Die Forscherinnen und Forscher des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik ließen Teilnehmende eine Reihe von abgebildeten Kunstwerken betrachten und bewerten und erfassten dabei ihre Gehirnaktivitäten. Ergebnis: Mochten die Probandinnen die Werke, waren ihre Gehirnwellen stärker. Daraus ließ sich auch ablesen, dass sie versuchten, die Bedeutung zu verstehen und den Kunstwerken Sinn zu verleihen.
Literatur:
Katherine N. Cotter, James O. Pawelski: Art museums as institutions for human flourishing. The Journal of Positive Psychology, 2022. DOI: 10.1080/17439760.2021.2016911.
Wim Strijbosch u. a.: On the neuronal dynamics of aesthetic experience: Evidence from electroencephalographic oscillatory dynamics. Journal of Cognitive Neuroscience, 2022, 34/3. DOI: 10.1162/jocn_a_01812.