Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sind ungewöhnlich impulsiv sowie instabil in zwischenmenschlichen Beziehungen, ihrer Identität und ihren Gefühlen. Sie haben dieselben Emotionen wie andere auch. Aber sie fühlen sie intensiver und reagieren extremer, denn sie können sich nur schwer regulieren.
Um ihre starken Emotionen abzumildern, schädigen sich Menschen mit dieser Persönlichkeitsstörung häufig selbst, unter anderem, indem sie sich verletzen. Ihr schwankendes Selbstbild kann sich beispielsweise darin äußern, dass sie sich in einem Moment für liebenswürdig und in einem anderen für unausstehlich halten. Charakteristisch sind auch ihre Beziehungen zu anderen: Sie sind intensiv aber auch instabil und schwierig, da Borderliner und Borderlinerinnen Nähe und Intimität suchen, aber auch große Angst vor Zurückweisung haben und schnell mit Vorwürfen und Kritik reagieren. Sie tendieren dazu andere zu idealisieren oder zu entwerten. Das erschwert ihre Therapie, wichtig ist eine längerfristige Zeitperspektive. Häufig, etwa in der dialektisch behavioralen Therapie nach Marsha Linehan, wird auch an der Stärkung ihres Selbstwerts gearbeitet. Nicht selten liegen der Störung traumatische Erlebnisse wie Missbrauch in der Kindheit zugrunde.