Phobien und Manien

Fürchten Sie sich vor Spinnen, Höhen oder vielleicht Federn? Das Buch der Phobien und Manien versammelt die interessantesten Dränge der Weltgeschichte.

Phobos ist der griechische Gott der Furcht und panischen Angst. Davon abgeleitet versteht man unter einer Phobie die übermäßige Angst vor einem Objekt oder einer Situation. Geht man bei einer Phobie von einem Drang aus, etwas zu meiden, so liegt einer Manie eher der Drang zugrunde, etwas zu tun.

Das Buch der Phobien & Manien (Klett-Cotta, € 22,–) ist „eine Geschichte der Welt in 99 Obsessionen“. Kate Summerscale führt in ihrem A–Z-Kompendium bekannte Phobien auf, wie etwa die vor Spinnen (Arachnophobie) und großer Höhe (Akrophobie). Doch auch unbelebte Gegenstände oder Texturen können das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen: So fürchten sich Menschen mit Globophobie vor Ballons, und Pediophobiker nehmen vor Puppen Reißaus. Wer unter Bambakomallophobie leidet, meidet Watte, Federn können hingegen Pteronophobiker zur Verzweiflung bringen.

Neben den individuellen führt Summerscale auch einige kollektive Manien auf, bei denen Menschen miteinander getanzt, gekichert, gezittert oder geschrien haben. So brach etwa in den 1960er Jahren in Tansania eine Epidemie von Lachanfällen aus, die mehrere Monate andauerte.

Artikel zum Thema
Viele Menschen haben Angst vor Spinnen, sind aber gleichzeitig von ihnen fasziniert. Warum hat ein kleines Wesen so große Macht über unsere Gefühle?
Manche Menschen überkommt Angst, wenn sie Löcher im Käse oder Knöpfe sehen. Therapieren lassen sich solche Phobien leicht. Doch woher kommen sie?
Die Schriftsteller Hemingway und Salinger begegneten sich als Soldaten im Zweiten Weltkrieg – und erlebten eine Schlacht, die sie radikal veränderte.
Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 5/2024: Aber danach fang ich wirklich an
Anzeige
Psychologie Heute Compact 79: Das Leben aufräumen