Eine Vorstellungsübung, um sich einen Ort der Ruhe zu schaffen:
Art: Imaginationsübung
Dauer: 5 Minuten
Sie benötigen: Eine stille Umgebung
Bei dieser Übung legen Sie in Ihrer Vorstellung einen Garten an, in dem Sie durchatmen und den Blick weiten können. Es kommt darauf an, ihn nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten. Wann immer Sie eine Auszeit brauchen, können Sie dort in Gedanken verweilen.
Malen Sie sich Ihren inneren Garten zunächst von außen aus. Braucht er eine Umgrenzung, damit Sie sich geborgen fühlen? Das könnten hohe Sträucher, ein Zaun oder Fluss sein, der ihn umschließt.
Nähern Sie sich dem Eingang zum Garten in Ihrem Tempo. Das mentale Spazieren kann sich lebendiger anfühlen, wenn Sie sich vorstellen, wie der Kies unter den Sohlen knirscht. Vielleicht gehen Sie auch barfuß auf weichem Grund.
Bevor Sie eintreten, können Sie Gepäck ablegen: Nehmen Sie Gefühle oder Gedanken in sich wahr, von denen Sie sich eine Pause wünschen? Entscheiden Sie bewusst, welchen Teilen Ihres Erlebens Sie im Garten Raum geben.
Denken Sie an eine angenehme Sinnesempfindung, während Sie Ihr Grundstück betreten. Vielleicht strömt Ihnen der Duft von Kräutern oder Blüten entgegen oder durch die Baumkronen fällt wärmendes Licht?
Suchen Sie Ihren Lieblingsplatz auf. Das mag an einem Teich, in einer Hängematte oder auf den kräftigen Wurzeln eines Baumes sein. Machen Sie es sich bequem. Es könnten Vögel oder Blätterrauschen zu hören sein.
Lassen Sie Ihren Blick über die Anlage schweifen, in der alles so wächst, wie Sie es sich wünschen. Gibt es hier Wiesen oder Beete? Welche Farben nehmen Sie wahr?
Verlassen Sie den Garten, wenn Ihnen danach ist. Wenn Sie häufiger wiederkommen, verankern Sie diesen Ruheort in Ihrer Vorstellung und finden leichter den Weg, wenn Sie ihn brauchen.
Quelle
Luise Reddemann: Imagination als heilsame Kraft. Ressourcen und Mitgefühl in der Behandlung von Traumafolgen. Klett-Cotta, Stuttgart 2001