Wer bin ich? Wie kann ich Gruppendruck standhalten? Wie nehme ich die Perspektiven von anderen ein? Mit diesen und weiteren Fragen setzten sich 191 niederländische Schülerinnen und Schüler im Teen-Alter in mehreren Workshops auseinander, die ihre zivilen und sozialen Kompetenzen stärken sollten. Das Programm heißt Universal Curriculum Against Radicalization in Europe. Es hat das Ziel, einer zunehmenden Akzeptanz von Gewalt bei Jugendlichen vorzubeugen, die zu einer Radikalisierung führen könnte.
Die Tests wurden mit den Teilnehmenden gemacht, die schon Workshops durchlaufen hatten, sowie mit einer Vergleichsgruppe. Dabei zeigte sich, dass sich die Fähigkeiten zu sozialem und zivilisiertem Verhalten deutlich unterschieden. Ziel des Programms ist, wichtige emotionale Bedürfnisse anzusprechen und zu diskutieren, wie man mit ihnen umgeht, zum Beispiel mit der Frage nach der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, mit dem Wunsch, Normen zu erfüllen, oder mit der Neigung, anderen das Menschsein abzusprechen (Dehumanisierung).
Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geht es bei dem Programm um die Gewaltbereitschaft an sich, nicht um dazugehörige Ideologien.
Literatur
Marcin Sklad u.a.: Radicalization prevention by means of strengthening social and civic competences. Contemporary School Psychology, 2022. DOI: 10.1007/s40688-020-00330-9