Empathie bedeutet im Wesentlichen, zu verstehen, was andere Menschen denken und fühlen. In der Psychologie unterscheidet man zwischen emotionaler und kognitiver Empathie. Ersteres bedeutet, die Gefühle eines Menschen ebenfalls zu fühlen und zum Beispiel mit einem Trauernden zu weinen. Letzteres, zu verstehen, was ein Mensch fühlt, ohne das Gefühl zu teilen. Geht es um weiterreichende Einsicht, also etwa darum, sich auch die Absichten und Erwartungen eines anderen Menschen vorstellen zu können, spricht man von der theory of mind.
Im Berufsalltag ist besonders kognitive Empathie gefragt, denn eine Ärztin, ein Notfallseelsorger oder eine Rettungssanitäterin muss etwa wahrnehmen und verstehen, dass ein Verletzter Angst hat, und darauf angemessen reagieren. Selbst Angst zu entwickeln wäre für ihre Arbeit dagegen hinderlich.
Im Unterschied zur Empathie liegt der Fokus beim Mitleid darauf, einen Menschen oder seine Situation zu bedauern, was zwar zu Hilfeleistungen, aber auch leicht zur Abwertung dieser Person führen kann.
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Quellen
Heather J. Ferguson, Lena Wimmer: A psychological exploration of empathy. In: Francesca Mezzenzana, Daniela Peluso (Hg.): Conversations on Empathy. Interdisciplinary Perspectives on Imagination and Radical Othering. Routledge 2023, 60–77
Armelle Vallette d’Osia, Laurenz L. Meier: Empathy in the workplace. Disentangling affective from cognitive empathy. Occupational Health Science, 2024