Perfekt nützt niemandem

Perfektionisten mögen gründlicher sein, sie sind aber nicht unbedingt besser.

Perfektionismus im Job ist unterm Strich schädlich – und zwar für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Zu diesem Schluss kommen Psychologen nach einer ersten Metaanalyse zum Einfluss von Perfektionismus im Arbeitsleben, bei der sie sich 95 Studien genauer ansahen. Dabei legten die Forscher den Fokus auf zwei Arten von Perfektionisten: die einen, die unbedingt Fehler vermeiden wollen, und die anderen, die nach Exzellenz streben.

Es lasse sich nicht eindeutig nachweisen, dass Perfektionisten insgesamt mehr Leistung brächten. Dies gelte besonders für die „Fehlervermeider“. Die Forscher fanden auch nur wenige Hinweise darauf, dass Perfektionisten bei der Arbeit motivierter und engagierter seien als andere. Dieser Vorteil könne nicht den Nachteil ausgleichen, dass Perfektionisten – wiederum eher die Fehler vermeidenden – deutlich häufiger unter Angst, Depressionen und Stress litten und somit ein höheres Burnoutrisiko hätten.

Dana Harari u. a.: Is perfect good? A meta-analysis of perfectionism in the workplace. Journal of Applied Psychology, 103/10, 2018. DOI: 10.1037/apl0000324

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 1/2019: Stille
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