Bloß keine Glücksgefühle!

Ich will mich lieber nicht gut fühlen: Es gibt Menschen, die positiven Emotionen aus dem Weg gehen. Warum das so ist.

Ich freue mich, ich genieße es – solche guten Gefühle kommen für manche Menschen nicht infrage. Sie fürchten sich davor oder gehen potenziell angenehmen Erfahrungen aus dem Weg.

Zwei Forscherinnen und zwei Forscher fragten nun in einer Studie, welche inneren Überzeugungen Menschen haben, die sich vor guten Emotionen fürchten. Dabei fanden sie heraus, dass es zwei unterschiedliche Motive gibt: Personen, die zur Vermeidung neigen, denken offenbar häufig: „Ich habe es nicht verdient, dass ich mich gut fühle.“ Einige von ihnen glauben auch, dass gute Gefühle einfach unrealistisch sind, sie misstrauen ihnen.

Etwas anders liegen die Dinge bei Menschen, die Angst haben: Hier äußerten die Befragten Angst davor, dass die guten Gefühle gleich wieder verschwinden, sobald sie sie zulassen, oder sie fürchteten Kontrollverlust, wenn Freude oder Glücksgefühle zu mächtig würden.

Susanne Ackermann

Artikel zum Thema
Ständig gut gelaunt sein zu müssen, macht krank! Wir erlauben unseren Mitmenschen nicht, dass es ihnen schlecht geht. Das stört Thomas Prünte.
Gesundheit
Ängstliche oder depressive Menschen fürchten sich davor, sich zu entspannen. Forscher haben nun den Mechanismus dieses bekannten Phänomens entdeckt.
Tabea Farnbacher wundert sich, weshalb ein Sozialarbeiter Erfolg mit konfrontativer Kommunikation hat. Denn die ist laut Lehrbuch bei Patientinnen Tabu
Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute Compact 78: Was gegen Angst hilft
Anzeige
Anzeige