Wir begegnen jemandem wieder und bemerken, dass die Person uns zwar erkennt, aber sich ansonsten kaum an uns erinnert. Wie ist das, vergessen zu werden? Dieser Frage gingen Psychologen erstmals in vier Studien mit mehreren hundert Teilnehmern nach und stellten fest: Die Erfahrung scheint alltäglich zu sein und fühlt sich nicht gut an.
Die Teilnehmer berichteten, nicht nur von entfernten Bekannten, sondern sogar von engeren Freunden vorübergehend vergessen worden zu sein, ebenso von Leuten, die sie gerade kennengelernt hatten, am seltensten von Partnern oder Familienangehörigen. Vergessen worden zu sein erzeugte in ihnen das Gefühl, dem anderen nicht wichtig zu sein, und verschlechterte ihre Stimmung. Viele gaben an, sich Gedanken zu machen, warum das passiert war, ob der andere zu beschäftigt sei, generell ein schlechtes Gedächtnis habe oder ob die Beziehung zu der Person für diese unbedeutend sein könnte. Für die Probanden fühlte sich dies so an, als ob sie ausgeschlossen würden und nicht mehr dazugehörten.
Devin G. Ray u. a.: On being forgotten: Memory and forgetting serve as signals of interpersonal importance. Journal of Personality and Social Psychology, 2018. DOI: 10.1037/pspi0000145