Warum hängt daran dein Herz?

Annette und Hauke Goos haben sich auf die Suche nach den Geschichten hinter vermeintlich wertlosen Erinnerungsstücken aus der Kriegszeit gemacht.

Ein Bücherstapel mit den Büchern, die in Ausgabe 12/2024 vorgestellt werden
Das ist der Bücherstapel der Rezensionen aus der Dezemberausgabe 2024. © Psychologie Heute

Silberbesteck, verformt durch enorme Hitze, der abgetrennte Kopf eines abgeliebten Teddybären, ein „Taschen-Notiz-Kalender 1945“, ein Koffer, in dessen Deckel die Fluchtroute von Oberschlesien in den Westen eingezeichnet ist – 36 Erinnerungsstücke, die für die seelischen Verwüstungen stehen, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hat, versammelt der Band Warum hängt daran dein Herz? Wie Erinnerungsstücke aus der Kriegszeit helfen, unsere Eltern zu verstehen.

Annette und Hauke Goos bringen die heutigen Besitzerinnen und Besitzer – unter denen auch Rita Süssmuth und Björn Engholm sind – zum Erzählen, was ihre Eltern oder Großeltern mit den Gegenständen im Krieg erlebt haben. Der Fotograf Dmitrij Leltschuk hat die Erinnerungsstücke einfühlsam in Szene gesetzt. So trug etwa die damals 16-jährige Mutter von Andrea Dickel ein Buttermesser aus Aluminium immer in ihrer Rockfalte, als sie Ende des Krieges in ein dänisches Flüchtlingslager kam – allein unter vielen Soldaten.

Am Ende des Buches spricht die Therapeutin Ingrid Meyer-Legrand im Interview über das große Kontrollbedürfnis von Kriegskindern und über die Frage, ob man über den Tod der Eltern auch erleichtert sein darf.

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 12/2024: So wird es leichter mit den Eltern
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