Kaum ein Motiv ist so oft dargestellt – und so wenig sichtbar geworden. Mit dieser These machen sich Michelle Millar Fisher und Amber Winick auf die Suche: Welche Bilder von „Mutterschaft“ produzieren wir als Gesellschaft – jenseits entrückter Madonnenporträts? Wie gestalten wir so existenzielle wie alltägliche Bedingungen unseres Daseins: Schwangerschaft, Geburt, Nachwehen?
Auf Instagram diskutiert das Kuratorinnenduo erfolgreiche und gescheiterte „Designs“ um die menschliche Fortpflanzung – von Gesundheitsschäden durch die ersten Verhütungsmittel über feministische Umstandsmode hin zu aktuellen Möglichkeiten für männliche Gebärende. Im digitalen Austausch verbinden sich historische Objekte mit lebendigen Erfahrungen und interdisziplinärer Expertise: Winick und Millar Fisher kuratieren die Beiträge – Fotos, Essays, Kunst –, geteilt von Familien, Hebammen, Frauenrechtlerinnen.
Der Katalog Designing Motherhood. Things that Make and Break Our Births versammelt Highlights aus vier Jahren internationaler Vernetzung und Ausstellungen: bewegende Einblicke in persönliche, politische und Designgeschichten – sowie deren Ineinanderwirken.
Amber Winick und Michelle Millar Fisher: Designing Motherhood. Things that Make and Break OurBirths, MIT Press, € 40,–