Musikunterricht macht schlau

Musikunterricht stärkt bestimmte geistige Fähigkeiten. Das wiederum wirkt sich positiv auf Leistungen in anderen Fächern aus, wie eine Studie zeigt.

Musikunterricht fördert offenbar auch die Leistung in anderen Fächern. Diesen Schluss legt eine Studie der Universität Amsterdam nahe. Die Forscher hatten nach dem Zufallsprinzip zwei Grundschulen in den Niederlanden ausgesucht. In ihnen nahmen knapp 150 Schüler zwei Jahre lang an von Experten konzipierten Musikstunden teil. Darin lernten sie beispielsweise Grundlagenwissen über Melodien und Rhythmen, spielten Instrumente und sangen zu­sammen.

Gute Voraussetzungen für konzentriertes Arbeiten

Zu Beginn und zum Schluss der Studie wurden die Kinder auf ihre Leistungen in Schreiben, Lesen und Rechnen hin getestet. Anfangs zeigten sich dabei keine Unterschiede zu ihren Mitschülern. Am Ende schnitten sie bei dem Test jedoch signifikant besser ab. „Unsere Resultate stützen die These, dass eine langfristige musikalische Ausbildung die akademischen Leistungen verbessert“, schreiben die Autoren. Der Grund ist vermutlich, dass Musikunterricht bestimmte kognitive Fähigkeiten stärkt, darunter Planungsvermögen und Impulskontrolle (eine Voraussetzung für selbstdiszipliniertes und fokussiertes Arbeiten). Die Niederlande planen übrigens, das in der Studie genutzte Curriculum bis 2020 an allen Grundschulen einzuführen.

Artur C. Jaschke u. a.: Longitudinal analysis of music education on executive functions in primary school children. Frontiers in Neuroscience, 12, 2018. DOI: 10.3389/fnins.2018.00103

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 7/2018: Kann ich mich ändern?
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