Väterliche Bindung an das ungeborene Kind

Werdende Väter haben, ebenso wie die Mutter, Liebe zum Ungeborenen. Bei ihnen ist die Bindung jedoch von einem Kriterium abhängig, so eine Studie.

Ein Mann schmiegt sich zärtlich an den Babybauch seiner Partnerin
Ähnlich wie die Mutter, kann auch der Vater eines Ungebornen Fürsorge empfinden. © LWA/Getty Images

Bei Männern, die Väter werden, scheint es ähnlich zu sein wie bei den Frauen: Schon während der Schwangerschaft entwickelt sich bei ihnen eine Vorstellung vom ungeborenen Kind. Doch das passiert bei den Vätern – anders als bei den Müttern – nur, wenn sie sicher an ihre Partnerinnen gebunden sind. Dies zeigte eine Studie, für die insgesamt knapp 400 Väter befragt wurden, die an einer norwegischen Längsschnittstudie teilgenommen hatten. Diejenigen, die über eine unsicher-vermeidende Bindung berichteten, hatten gar keine oder sogar negative Gedanken darüber, wie ihr Kind wohl sein werde.

Väter mit einem vermeidenden Bindungsstil, so interpretieren die Autorinnen und Autoren die Ergebnisse, übertrugen dieses Muster quasi schon vor der Geburt auf das Kind. Für die Väter mit einer ängstlichen Bindung galt das nicht – vermutlich weil eine ängstliche Bindung mit Angst vor Trennung einhergeht, während es in der vermeidenden eher darum geht, die eigene Autonomie und Unabhängigkeit zu bewahren.

Quelle

Hedvig Svendsrud u.a.: Becoming dad: Expectant fathers’ attachment style and prenatal representations of the unborn child. Children, 2023. DOI: 10.3390/children10071187

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 12/2023: Intensiver leben
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