Menschen mit Bindungsangst gehen nichtsdestotrotz feste Beziehungen ein – für ihre Partnerinnen und Partner ist das kompliziert. Bindungsängstliche benötigen viel Bestätigung, und das aus zwei Gründen: damit sie sich einerseits sicher fühlen und damit sie andererseits auch ihre Autonomie leben können – also auch mal für sich oder mit anderen zusammen sein können. Ist dies möglich, verringert sich die Angst oft, so das Fazit einer Studie.
Mehr als 300 frischverheiratete Personen wurden zweimal befragt, wobei zwischen den Befragungen ein Jahr verging. Die Studie zeigt: Erlebten die Bindungsängstlichen von ihrer Partnerin oder ihrem Partnern beides, die Unterstützung ihres Bedürfnisses nach Nähe und ihrer Autonomiewünsche, ging die Angst im Lauf der Zeit zurück. Wurden sie nur in einer Hinsicht bestätigt, änderte sich ihre Angst während des Jahrs nicht.
Quelle
Brett K. Jakubiak u.a.: Social support is a balancing act: Mitigating attachment anxiety by supporting independence and dependence. Journal of Social and Personal Relationships, 2022. DOI: 10.1177/02654075 221142000