Eltern, die ihrem jugendlichen Nachwuchs emotionalen Rückhalt geben, sind für ihre Töchter und Söhne hilfreich – diese lernen so besser, in der unruhigen und von körperlichen Veränderungen geprägten Zeit mit ihren eigenen Gefühlen umzugehen und ihre Beziehungen zu Gleichaltrigen zu managen.
Dies trifft aber nur zu, wenn beide Seiten, also Eltern und jugendliche Kinder, die Eltern für warmherzig und akzeptierend halten. Sehen die Jugendlichen das anders, hilft der Rückhalt nicht.
Zu diesem Schluss kommen zwei Forscherinnen und ein Forscher. Sie hatten Daten der deutschen Pairfam-Studien ausgewertet (lesen Siedazu auch das Interview zu den Pairfam-Studien).
Rund 1800 Teenager und ihre Eltern waren über mehrere Jahre lang jährlich befragt worden und hatten dieselben Fragebögen ausgefüllt. Die Forscherinnen und der Forscher stellten fest: Emotionale und soziale Probleme traten in allen Familien auf, besonders bei den jüngeren Pubertierenden. Die Diskrepanz in der Wahrnehmung war generell bei den älteren, reiferen Jugendlichen geringer.
Gabriela Gniewosz u.a.: Adolescents’ psychological adjustment during challenging times: The role of mothers’, fathers’, and adolescents’ ratings of parental warmth. Developmental Psychology, 59/1, 2023. DOI: 10.1037/dev0001473