In mancherlei Hinsicht sind Männer halt doch einfach gestrickt: Allein das Erfolgserlebnis, einen Konkurrenten in einem Kräftemessen geschlagen zu haben, beschert ihnen einen Schub an Testosteron und an Vertrauen in die eigene Unwiderstehlichkeit auf dem Partnermarkt. Anthropologen der Universität Cambridge ließen 38 junge Männer auf einem Ruderergometer einen Wettkampf gegen einen Kontrahenten austragen. Am Ende erklärten sie einen von beiden zum Sieger – allerdings nicht nach deren Leistung, sondern rein nach dem Zufallsprinzip. Gleichwohl hatte der vermeintliche Erfolg oder Misserfolg eine psychobiologisch weitreichende Wirkung: Speichelproben nach dem Kräftemessen zeugten davon, dass der Testosteronspiegel der gefühlten Sieger um knapp fünf Prozent gestiegen, jener der Verlierer hingegen um gut sieben Prozent gefallen war. Und: Der selbst eingeschätzte „Wert als Sexualpartner“ lag bei den Gewinnern um 6,5 Prozent höher als bei den Verlierern, und Erstere hatten 11,3 Prozent mehr Zutrauen, eine attraktive Frau in eindeutiger Absicht anzuflirten. Die Forscher sehen hier eine alte biologische Maschinerie aus unserer Primatenvergangenheit am Werk: Hat ein Männchen einen Rangordnungskampf gewonnen, hebt das seinen sozialen Status im Stammesverband – und mit diesem Pfund wird dann sogleich im Dienste des Reproduktionserfolges gewuchert.
DOI: 10.1007/s12110-018-9323-5