Was wir wirklich bereuen, verpasst zu haben

FOMO – fear of missing out – beschreibt die Angst, ein gewisses Ereignis nicht mitzuerleben. Nun zeigt eine Studie, dass wohl mehr dahintersteckt.

Die Illustration zeigt eine Frau, die erschreckt die Hände hochhält
„Die ganze Clique ist heute dabei?“ Da sie nicht kommen kann, hat sie Angst, zur Außenseiterin zu werden. © TAK/Getty Images

Bei der Angst, etwas zu verpassen (fear of missing out, FOMO), handelt es sich laut einer Studie um die Sorge, dass wir eine Gelegenheit nicht genutzt haben, unsere sozialen Beziehungen zu vertiefen (social bonding). Dies stellte ein Forschungsteam fest.

In sieben Experimenten, die zum Teil online stattfanden und an denen insgesamt rund 5400 Personen teilnahmen, zeigte sich, dass es bei dem Phänomen FOMO nicht darum geht, dass man andere darum beneidet, dass sie ein tolles Erlebnis hatten. Vielmehr bedeutet es: Menschen machen sich Sorgen, wenn sie ihre sozialen Beziehungen einmal nicht vertiefen können, und fürchten, dass es sich nachteilig auswirkt und ihre Position in der Gruppe schwächen könnte.

In den verschiedenen Experimenten sollten unter anderem Teilnehmende eines Sommercamps, überwiegend Studierende, darüber berichten, wie es ihnen ging, wenn sie Posts lasen, in denen ihre Freundinnen und Freunde aus der Heimat von ihren Aktivitäten erzählten. Andere Personen sollten sich vorstellen, dass sie das Konzert mit einer für sie wichtigen Band nicht besuchen konnten, aber ihre Bekannten sehr wohl. Die Versuche zeigten, dass das Ereignis oder der Anlass selbst keine Rolle spielte bei der Furcht, etwas zu verpassen.

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Quelle

Jacqueline R. Rifkin u.a.: Anxiety about the social consequences of missed group experiences intensifies fear of missing out (FOMO). Journal of Personality and Social Psychology, 2024. DOI: 10.1037/pspa0000418

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