Musikunterricht: Wo Kinder Empathie lernen

Kinder, die an Musikprogrammen teilnehmen, sind empathischer als ihre Mitschüler. Was die Stimmlage damit zu tun hat, klärt eine Studie.

Die Illustration zeigt einen Singkreis mit Kindern, dabei ist ein Betreuer mit einer Gitarre, der mitsingt
Beim gemeinsamen Singen stärken Kinder ihre Kreativität und obendrein ihre Empathie. © artbesouro/Getty Images

Insgesamt 83 Grundschulkinder aus den USA, die an einem mehrjährigen intensiven Musikprogramm nach der Schule teilgenommen hatten, profitierten davon in ihren sozioemotionalen Fähigkeiten. Sie erwiesen sich in den psychologischen Tests als empathischer und konnten Gefühle anderer Kinder in deren Stimme besser erkennen als die Vergleichsgruppe, die ein Sportprogramm absolviert hatte, und als die Kontrollgruppe aus Kindern ganz ohne Zusatzprogramm.

Was sich dabei als entscheidend herausstellte: Die Kinder hatten offenbar durch die musikalische Schulung gelernt, Töne sehr genau zu hören und zu unterscheiden. Dies könnte ihre Fähigkeit verbessert haben, Stimmen zu hören und daraus etwas herauszulesen.

Zugleich hatten sie mitbekommen, wie man sich im Verhalten mit anderen synchronisiert, also aneinander anpasst. Die Kinder, die musikalisch geschult worden waren, schnitten bei den sozialen Aufgaben, in denen es um Teilen, Vertrauen und Empathie ging, deutlich besser ab als die anderen. Alle Kinder hatten sich bei diesen Fähigkeiten weiterentwickelt, aber die mit dem musikalischen Training am stärksten.

Quelle

Jed Villanueva u.a.: Long-term music instruction is partially associated with the development of socio­emotional skills. Plos One, 2024. DOI: 10.1371/journal.pone.0307373

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