Der Wald lag still und friedlich vor ihr, als sie auf ihrem Fahrrad die schmalen, gewundenen Wege entlangfuhr. Die Luft war frisch und klar, erfüllt vom Duft der Kiefern und dem leisen Rascheln der Blätter im Wind. Es war ein Ort, den sie schon oft besucht hatte; ein Rückzugsort, der ihr half, den Alltag hinter sich zu lassen. Knoten zu entwirren. Fäden zu knüpfen.
Ihre Freunde hatten sie gewarnt, dass das Rennen hart werden würde. Aber sie liebte die Herausforderung. Wettbewerb war ihr Motor. Manchmal der mit ihr selbst. So erweiterte sie ihre Grenzen. Und Horizonte.
Sie war trainiert. Jahrelang war sie Neffen und Nichten im Wald hinterhergejagt. „Schneller!“, hatten sie gerufen. Sie hatte gelacht und in die Pedale getreten. Jetzt war sie allein. Sie. Und ihr altes, treues Rad. Es war zuverlässig. Geländegängig. Flott. Sie schaute sich um. War sie vorn? Egal!
Sie fühlte sich eins mit der Natur. Jede Fahrt durch den Wald war wie eine Therapie. Eine Möglichkeit, neue Energie zu tanken. Sie trat stärker in die Pedale, spürte, wie der Wind durch ihr Haar wehte und ihr Herz schneller schlug. Der Weg wurde steiler, die Bäume dichter. Die Beine schwerer. Der Kopf leichter.
Am Ende des Tages, als die Sonne langsam unterging und den Wald in ein goldenes Licht tauchte, erreichte sie das Ziel. Sie hatte gewonnen. Nicht das Rennen. Aber den Moment. Sie war erschöpft, aber glücklich. Friedlich.
Was könnte Ihre Bildbeschreibung mit Ihnen persönlich zu tun haben?
Ich bin gerne in der Natur und tanke dort Kraft für meinen Arbeitsalltag. Ich suche Herausforderungen, auch mit mir selbst. Raus aus der Komfortzone; das erweitert den Horizont und macht uns Menschen glücklicher. Wettbewerb gehört zu meinem Beruf. Aber da ist mehr. Ich will keine seelenlose Telekom.
Timotheus Höttges wurde 1962 in Solingen geboren. Er ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG, bei der er seit 24 Jahren tätig ist. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und lebt in Bonn.