Vom Nachdenken bis zum Handeln ist es mitunter ein weiter Weg, auch beim Klimawandel. Diesen Weg sahen sich Psychologinnen und Psychologen nun genauer an: Sie nahmen an, dass es bestimmte Gefühle in uns auslöst, wenn wir überlegen, uns fürs Klima zu engagieren. Und dass diese Emotionen wiederum dazu führen, dass wir uns tatsächlich einsetzen – oder eben nicht. Das Forscherteam fand in seiner Studie heraus: Das Gefühl der Hoffnung motiviert als einziges dazu, wirklich gegen den Klimawandel aktiv zu werden.
Befragt wurde eine nichtrepräsentative Stichprobe aus knapp 5000 Besucherinnen und Besuchern von Zoos, Aquarien und ähnlichen Einrichtungen in den USA. Die Befragten wurden gebeten, über ein Engagement gegen den Klimawandel nachzudenken. Dafür wurden ihnen verschiedene Beispiele gezeigt: sich in einer Initiative einbringen, das eigene Wissen über den Klimawandel mit anderen teilen oder Organisationen finanziell unterstützen, die etwas gegen den Klimawandel tun.
Führten die Überlegungen bei den Befragten zu Langeweile, sank die Motivation, sich einzusetzen, messbar. Und stellten sich Angst und Hilflosigkeit ein, änderte sich nichts. Hoffnung indes suggeriert, dass Ziele auch erreichbar sind – was wiederum zum Handeln motiviert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heben allerdings hervor, dass in der Studie nur Absichten erfasst wurden und nicht, ob die Befragten dann im Anschluss tatsächlich aktiv wurden.
Nathaniel Geiger u.a.: How do I feel when I think about taking action? Hope and boredom, not anxiety and helplessness, predict intentions to take climate action. Journal of Environmental Psychology, 76, 2021. DOI: 10.1016/j.jenvp.2021.101649