Schlecht bleibt schlecht

Wer als Kind von seinen Eltern schlecht behandelt wird, hat auch als Erwachsener keine gute Beziehung zu ihnen.

Illustration zeigt zwei Personen, die mit dem Rücken zueinander stehen
© nadia_bormotova/Getty Images

Die Beziehungen zwischen erwachsenen Kindern und ihren Eltern sind offenbar stark davon beeinflusst, ob sich die Kinder früher schlecht behandelt oder vernachlässigt gefühlt hatten. In solchen Fällen sind die Beziehungen von weniger emotionaler Nähe und seltenen Kontakten geprägt, und die erwachsenen Kinder berichteten, darunter zu leiden. 

Das fanden zwei Psychologinnen heraus, die für ihre Untersuchung Daten der US-amerikanischen Wisconsin Longitudinal Study auswerteten. Sie umfasst Material aus zwei Jahrzehnten.

Es geht vor allem um die Mütter

Vor allem Probandinnen und Probanden, die von ihrer Mutter vernachlässigt oder schlecht behandelt worden waren, erlebten die Beziehungen zu ihr auch im Erwachsenenalter als sehr fordernd. Gegenseitige Unterstützung war hier seltener. 

Bei Vätern zeigte sich dieses Phänomen offenbar weniger – interessanterweise hatten allerdings erwachsene Kinder, die durch ihren Vater körperliche Gewalt erlitten hatten, später weniger Kontakt zu ihrer Mutter. Für diesen Befund gebe es in der Forschung bislang keine Erklärungen. Womöglich stecke Loyalität oder gegenseitige Abhängigkeit der Eltern dahinter, vermuten die Studienautorinnen.

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute Compact 71: Familienbande
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