Menschen mit einer Borderline-Störung haben dieselben Gefühle wie andere und tun auch, was andere tun – oder gern tun würden. Der Unterschied ist, dass sie weit intensiver fühlen, extremer agieren und dass es ihnen schwerfällt, ihre Emotionen und ihr Verhalten zu regulieren.
Das zentrale Dilemma: Menschen, die an dieser Störung leiden, wünschen sich verzweifelt Nähe und Intimität. Aber durch das, was sie tun, um dieses Ziel zu erreichen, treiben sie andere oft von sich fort. So qualvoll dies für Angehörige sein mag – man stelle sich nur vor, wie schlimm es erst für die Person sein muss, die an der Störung leidet.
Viele Borderliner schwanken zwischen extremer Idealisierung und Entwertung, „Spaltung“ genannt. Sie nehmen andere entweder als böse Hexe oder gute Fee wahr, als Heilige oder Dämon. Erfüllt ihr Gegenüber scheinbar ihre Wünsche, besetzen sie es in der Rolle des Superhelden. Haben sie demgegenüber den Eindruck, im Stich gelassen zu werden, wird aus dem Helden schnell ein Schurke.
Wird man von einem Angehörigen ständig mit Vorwürfen und Kritik überhäuft, kann das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigt werden. Dann sollte man unverzüglich daran arbeiten, es wieder herzustellen. Man sollte sich nicht davon abhängig machen, dass der Borderliner das Gefühl für den eigenen Wert bestätigt oder absegnet, da dieser unter Umständen nicht dazu imstande ist. Der Grund ist nicht, dass man ihm nichts bedeutet – ihm stehen vielmehr die eigenen Probleme im Wege.
Wie sollen Angehörige eines Menschen mit Borderline mit den fortgesetzten Gefühlsausbrüchen und Schuldzuweisungen umgehen? Was können sie tun, um ihr eigenes Selbstwertgefühl zu stärken? Wie können sie der geliebten Person helfen, ohne ihr die Verantwortung zu entziehen?
Den vollständigen Artikel „Im Dampfkochtopf der Gefühle“ von Paul T. Mason und Randi Kreger finden Sie in unserem Themenheft der Reihe Psychologie Heute compact. Dort geht es von der ersten bis zur letzten Seite um Schwierige Menschen – Von Nervensäge bis Narzisst.
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