Die Organisationspsychologie hat das Phänomen der Unterbrechung bislang überwiegend aus der Perspektive der Person gesehen, die unterbrochen wird. Nun widmen sich Forschende der Frage, warum Menschen andere von ihrer Arbeit abhalten.
Das Fazit: Wir tun das aus ganz naheliegenden und keineswegs negativen Gründen: Wir wollen unser Gefühl der Zugehörigkeit stärken, suchen nach sozialem Rückhalt, etwa wenn wir kritisiert wurden, oder wir wollen etwas wissen, was uns bei unseren Aufgaben weiterbringen könnte.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ließen sich zunächst von rund 60 Angestellten ihre Gründe und Anlässe beschreiben, andere zu unterbrechen, und entwickelten aus den Items einen Fragebogen. Dieser wurde mit mehreren hundert Teilnehmenden getestet. Die Autorinnen und Autoren betonen: Face-to-Face-Unterbrechungen seien direkter, spontaner und oft persönlicher. Eine Anfrage per E-Mail lasse hingegen noch etwas Spielraum, erst später zu antworten.
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Quelle
Leon Toebben u.a.: Reasons for interruptions at work: Illuminating the perspective of the interrupter. DOI: 10.1002/job.2819