Krisen machen weise

Schwierige Ereignisse verändern unsere Sicht auf die Welt und auf uns selbst. Sie machen uns also weise, wie eine Studie zeigt.

Scheidung, Jobverlust, gesundheitliche Probleme – werden wir dadurch weise? Offenbar ja, das zumindest zeigen Tiefeninterviews mit 50 älteren Erwachsenen zwischen 51 und 90 Jahren. Demnach erneuerten diese Befragten nach einem schwierigen Ereignis ihre Sicht auf die Welt und auch auf sich selbst.

Dies gelang denjenigen am besten, die Unterstützung von Freunden und Freundinnen oder Verwandten erhielten. Die Befragten berichteten beispielsweise, wie sie nach kritischen Ereignissen unaufgefordert wichtigen Beistand erfuhren, was sie aus nicht willkommener Hilfe lernten, dass sie in ihren Beziehungen anders miteinander umgingen und wie sie nach dem Ereignis ihre Freunde oder ihre Arbeit wieder wertschätzten.

Neue Erfahrungen, neue Erkenntnisse

Die Schlussfolgerungen, die die Befragten zogen, seien auch Bestandteile psychologischer Definitionen von Weisheit, berichten die Forschenden. Weisheit umfasst demnach zum Beispiel Wissen über ein gelingendes Leben, Lernen aus Erfahrungen, realistische Selbsteinschätzung und die Fähigkeit zu Mitgefühl.

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute Compact 79: Das Leben aufräumen
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