Die Forscherin Denise de Ridder von der niederländischen Universität Utrecht befasste sich mit einem Widerspruch: Wie kann es sein, dass laut vielen Forschungsbefunden Selbstkontrolle glücklich macht, während andere Studien nahelegen, dass nicht wenige Menschen Selbstdisziplin als unangenehm und zwanghaft empfinden?
In einem Forschungsüberblick kommt die Wissenschaftlerin zu dem Schluss: Menschen, die ihr Leben gut organisieren, sind unterm Strich glücklicher, weil sie Ziele haben und Strategien einsetzen, um diese zu erreichen.
Ein strukturiertes Leben gehe außerdem mit besseren sozialen Beziehungen einher, die ebenfalls nur funktionieren, wenn man sie auch organisieren kann. Schließlich erleben Menschen mit hoher Selbstkontrolle auch weniger innere Konflikte, weil sie sich nicht so leicht von spontanen Versuchungen ablenken lassen. Speziell das Vorhandensein von Zielen könne immer wieder zu Flow-Erlebnissen führen, und diese wiederum erhöhen laut der Autorin das Erleben von Glück und Zufriedenheit.
Quelle
Denise de Ridder: Can self-control make you happy? Current Opinion in Psychology, 2024. DOI: 10.1016/j.copsyc.2024.101875