Einfach machen!

Wir sollten nicht zu viel über schöne Aktivitäten nachdenken, sondern direkt loslegen. Vor allem, wenn wir schlechte Laune haben.

Es kann die Laune anheben, etwas Erfreuliches zu tun, etwa spazieren zu gehen oder einen Kaffee zu trinken. Doch fühlt man sich unglücklich oder unzufrieden, sollte man sich diese wohltuende Aktivität lieber nicht vorab vor dem geistigen Auge ausmalen. Es kann die Motivation untergraben, mit dieser Tätigkeit zu beginnen. Das legen die Ergebnisse von sieben psychologischen Studien nahe.

Der Grund: Schlechte Laune geht, wie die Forschenden schreiben, mit einem bestimmten Gesichtsausdruck einher, den wir dann automatisch einnähmen. Diese – wenn auch unbewusste – Mimik kann in Konflikt geraten mit dem Versuch, die erfreuliche Tätigkeit zu imaginieren. Ist man in mieser Stimmung oder fühlt sich betrübt, fällt uns die Vorstellung, Vergnügliches zu unternehmen, sehr schwer – was wir dann falsch verstehen: Wir merken nicht, dass es das Nachdenken selbst ist, das uns schwerfällt, sondern glauben, uns fehle der Elan, die schöne Aktivität aufzunehmen.

Lächeln? Schwierig!

Zunächst versetzten die Forschenden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf unterschiedliche Weise in schlechte Laune oder in neutrale Stimmung. Einige von ihnen sollten sich dazu eine negative persönliche Erfahrung vorstellen. Anderen wurden Werbespots mit vergnüglichen oder neutralen Aktivitäten gezeigt und die Versuchspersonen gebeten, sich diese im Kopf auszumalen. Oder die Teilnehmenden sollten sich an einen durchschnittlichen Tag in ihrem Leben erinnern. In einer Studie wurden negativ gestimmte Probandinnen und Probanden zum Lächeln aufgefordert, um zu erfassen, wie schwer ihnen das fiel.

Miese Stimmung, miese Gedanken

Anschließend sollten alle Versuchspersonen angeben, welchen aus einer Auswahl von fröhlichen oder negativen Songs sie jetzt gerne singen würden. Durchweg zeigte sich, dass diejenigen, die negativ eingestimmt worden waren, negative Titel bevorzugten, offenbar weil es ihnen leichter fiel, in ihrer schlechten Stimmung negativ zu denken.

Wer sich also gerade unglücklich fühlt, sollte sich das Erfreuliche nicht im Detail ausmalen, um die Laune zu verbessern. Das senkt die Motivation, mit der erfreulichen Aktivität auch tatsächlich zu beginnen. Stattdessen: Einfach loslegen!

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute Compact 70: Was in schweren Zeiten hilft
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