Perfektionistinnen und Perfektionisten streben ständig nach einem Ideal-Selbst. Ihre Gedanken kreisen unablässig darum, dieses zu erreichen. Zudem wollen sie auch in den Augen anderer als stets perfekt gelten. Diese in der psychologischen Forschung oft beschriebenen Eigenschaften von Perfektionisten belegen die kanadische Psychologin Taryn Nepon und ihr Team in drei Studien mit insgesamt 922 Teilnehmenden, alle Studierende an Universitäten. Die Forschenden sehen in diesem Grübeln einen Schlüsselmechanismus, der zu verstehen helfe, warum Perfektionistinnen so schwer zufrieden sein können.
Ein Mechanismus, der krank macht
Mithilfe verschiedener Perfektionismusskalen wurden die Probandinnen und Probanden eingeschätzt und unter anderem gefragt, woran sie in verschiedenen Situationen häufig dachten. Bei den perfektionistischen Versuchspersonen zeigte sich das intensive Streben nach einem idealen Selbstbild für die Bereiche „Studium“, „Freundschaft“ und „Selbstverbesserung“. Außerdem erbrachte eine der Studien eine erste Bestätigung dafür, dass es das intensive gedankliche Kreisen um das Ideal-Selbst ist, das das Risiko von Perfektionisten erhöht, an Depressionen und Burnout zu erkranken.