Die Methode der gewaltfreien Kommunikation hilft dabei, sich selbst und anderen empathischer zu begegnen. Man kann sie nutzen, um freundlicher mit den eigenen Gefühlen umzugehen, enge Beziehungen zu vertiefen, im Büro bessere Kontakte aufzubauen oder Konflikte zu entschärfen.
Dieser Klassiker der Gesprächsregeln wirkt, indem er uns zu unserem natürlichen Einfühlungsvermögen zurückbringt. Keiner der vier Schritte ist neu. Ihr Verdienst liegt darin, dass sie die Aufmerksamkeit so lenken, dass wir und unser Gegenüber mit einer höheren Wahrscheinlichkeit bekommen, was wir möchten.
1. Beobachtung:
Zunächst beobachten wir, was geschieht. Dies teilen wir dem anderen mit, jedoch ohne unsere Bewertung der Situation auszudrücken – auch wenn wir eine solche natürlich insgeheim haben dürfen. Zum Beispiel könnte ein Partner zu seiner Partnerin sagen: „Simone, unter dem Esstisch liegen zusammengerollte und schmutzige Socken.“
2. Gefühle:
Dann sagen wir, wie wir uns fühlen, wenn dies geschieht. Der Mann in unserem Beispiel könnte sagen: „Ich bin irritiert.“
3. Bedürfnisse:
Nun geht es darum, das Bedürfnis auszusprechen, das dieses Gefühl verursacht. In unserem Beispiel könnte das sein: „Denn mir ist Ordnung wichtig."
4. Bitte:
Zuletzt formuliert man eine spezifische Bitte; sie soll zeigen, was wir uns vom Gegenüber wünschen, damit es uns besser geht: „Würdest du bitte deine gebrauchten Socken in den Wäschekorb legen?“
Sich auf diese Weise auszudrücken ist jedoch nur ein Teil. Der andere besteht darin, ebensolche Informationen des Gegenübers aufzunehmen, seine Beobachtungen, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten. So können beide voneinander erfahren und aufeinander achten.
Quelle
Marshall B. Rosenberg: Gewaltfreie Kommunikation. Junfermann, Paderborn 2016