Menschen von einem besonders freigiebigen und großmütigen Wesen nennt man auch „hochherzig“. Womöglich kommen solche Wörter wie etwa auch „herzlich“ nicht von ungefähr, sondern haben einen überraschend biologischen Hintergrund. Ein britisch-schwedisches Forschungsteam stieß jedenfalls auf eine kuriose Verbindung zwischen Herz und Hilfsbereitschaft. Bei einem Computerspiel konnten seine Probanden wiederholt entscheiden, ob sie eine gewonnene Summe für sich behalten oder mit einem unbekannten Mitspieler teilen wollten. (Es ging durchaus um Bares, nicht nur um Spielgeld.) Außerdem absolvierten sie eine Aufgabe, bei der gemessen wurde, wie gut sie ihre eigene Herzfrequenz anhand einer Reihe vorgespielter Rhythmen einordnen konnten. Verblüffendes Resultat: Je besser jemand bei diesem Test abschnitt, desto großzügiger war sie oder er statistisch. „Eine emotional aufgeladene Situation – wie jemandem Geld zu spenden – könnte den Puls beeinflussen“, spekuliert Mitautorin Jane Aspell von der Anglia Ruskin University – und möglicherweise nutzen wir solche subtilen Körpersignale, wenn wir „nach Gefühl“ Entscheidungen treffen. Dann hätte auch dieser Spruch einen tieferen Sinn: „Höre auf dein Herz!“
DOI: 10.1038/s41598-017-14318-8