Sorry, ich kann doch nicht!

Niemand sagt gerne kurzfristig ab. Doch noch unpassender ist es, wenn wir uns gleich noch entschuldigen.

Niemand weist gern jemanden zurück, aber manchmal geht es nicht anders. Doch wie macht man das, ohne den Betroffenen zu sehr zu verärgern? Offenbar ist es kontraproduktiv, wenn wir uns gleich bei der Zurückweisung entschuldigen, zeigt eine Studie aus den USA. Die Forscher ließen fiktive Szenarios bewerten, in denen es um eine Absage mit oder ohne Entschuldigung ging, etwa eines Mittagessens. Das Ergebnis: Die Teilnehmer bewerteten die Entschuldigungen häufig negativ. Sie berichteten, dass der Zurückgewiesene sich wohl dadurch genötigt fühle zu verzeihen, obwohl er dazu noch nicht bereit sei, schreiben die Forscher.

Ein schnelles „Sorry“ entlastet

In einem Experiment wurden Probanden zudem mit und ohne Entschuldigung zurückgewiesen: „Ich will nicht mit dir arbeiten“ oder „Es tut mir leid, ich will nicht mir dir arbeiten“. Anschließend verhielten sich die Teilnehmer gegenüber demjenigen, der sich vorher entschuldigt hatte, aggressiver. Die Autoren vermuten, dass eine sofortige Entschuldigung eher diejenigen entlastet, die sich zur Absage gezwungen sehen, als dass sie den Zurückgewiesenen nützt.

Gili Freedman u. a.: When saying sorry may not help: The impact of apologies on social rejections. Frontiers in Psychology, 8/2017. DOI: 10.3389/fpsyg.2017.01375

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 1/2018: Das erlaube ich mir!
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