Beugen Haustiere psychischen Erkrankungen vor?

Wir fühlen uns von unseren Haustieren geliebt und verstanden. Aber hilft uns das psychische Störungen zu überwinden? Das hinterfragt folgende Studie

Besitzerinnen und Besitzer von Hunden oder Katzen fühlen sich von ihren Gefährten gemocht und unterstützt. Aber wie sieht es aus, wenn die Personen unter einer schwereren psychischen Erkrankung leiden: Helfen Haustiere dann noch? Wohl eher nicht, so das Ergebnis einer kleinen Studie – offenbar eine der ersten zu dieser Frage. Das Forschungsteam fand zwischen Tierbesitzerinnen und Menschen ohne Haustiere keine Unterschiede hinsichtlich depressiver oder Angstgefühle. Die Mehrzahl der Befragten gab an, eine sehr enge Bindung an das Tier (oder die Tiere) im Haus zu haben.

Eine wichtige Konstante im Leben

Insgesamt waren es 170 Personen, fast genau die Hälfte lebte mit einem Tier zusammen, meistens einem Hund oder einer Katze. Einige wenige gaben an, drei oder mehr Tiere zu besitzen, etwa auch Vögel oder Fische.

Das Forschungsteam schreibt, dass sich die erfassten Symptome und das Wohlbefinden zwischen den Gruppen nicht unterschieden, aber subjektiv machten die Tiere dann doch einen Unterschied: Die Personen, die mit ihnen lebten, berichteten, sich unterstützt zu fühlen und die Hausgenossen als wichtige Konstante des eigenen Lebens zu sehen.

Quelle

Emily Shoesmith u.a.: The influence of animal ownership on mental health for people with severe mental illness: Findings from a UK population cohort study. Human-Animal Interactions, 2023. DOI: 10.1079/hai.2023.0027

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 11/2023: Paartherapie
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