In der Ruhe liegt die Biokost

Neueste Forschungen legen nahe, dass die Lautstärke der Umgebungsgeräusche einen Einfluss auf die Nahrungswahl hat.

In der heutigen Welt geht es laut zu. Wie beeinflusst das Getöne und Getöse unser Essverhalten, insbesondere die Wahl der Speisen? Ein amerikanisch-schwedisches Forschungsteam ging der Frage nach.

575 Freiwillige wurden einige Minuten lang Musik oder Lärm ausgesetzt und wurden anschließend unter anderem gefragt, auf welche Speisen sie gerade Lust hätten. Rasch zeichnete sich eine Tendenz ab: Musik oder Umgebungsgeräusche mit geringer Lautstärke gingen mit dem Kauf und Verzehr gesunder Lebensmittel einher. „Das geschah, weil die Freiwilligen entspannt waren“, schreiben die Forscher. In diesem Zustand können wir uns besser konzentrieren und folglich durchdachtere Entscheidungen treffen – auch bei der Lebensmittelwahl.

Ob Rock, Pop oder Klassik: Je lauter die Musik spielte, umso aktiver und rastloser waren die Teilnehmer. Ihre Herzfrequenz stieg, Gefühle von Aufregung und Hektik kamen auf. Auf diese Weise aufgeputscht, griffen die Probanden häufiger zu ungesunden Lebensmitteln, wie sich bei Feldexperimenten in einem Supermarkt und einem Restaurant bestätigte. Die Wissenschaftler halten das Dimmen der Lautstärke für eine ebenso schlichte wie vielversprechende Option, um gesunde Ernährung zu fördern.

DOI: 10.1007/s11747-018-0583-8

Artikel zum Thema
Gesundheit
Im Chor, während einer Therapie oder einfach zum Entspannen: Wie uns singen froh macht und sogar heilen kann
Leben
Wehmütig erinnern wir uns an damals: Das ist keine lähmende Fluchtreaktion, sondern ein wertvolles Gefühl, so Sozialpsychologe Constantine Sedikides.
In der Kirche gibt es viel zu tun. Er arbeitet 70 Stunden, trotzdem ist es nie genug. Wie unerfüllbare Rollenwartungen einen Pfarrer zum Burnout treiben
Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 2/2020: Wer bin ich noch?
Anzeige
Psychologie Heute Compact 78: Was gegen Angst hilft