Wir alle streben nach einem positiven Selbstbild – aber die Realität konfrontiert uns regelmäßig mit Ereignissen und Begegnungen, die Versagensängste auslösen oder uns das Gefühl vermitteln, nicht gemocht zu werden. Wir haben weder ein rein positives noch ein nur negatives Selbstbild, sondern immer beides. Und wir bewerten uns – ohne es zu merken – ständig selbst.
Sehe ich mich positiv oder negativ?
Forschende aus den USA sorgten in vier Studien bei einem Teil ihrer Probandinnen und Probanden dafür, dass diesen ihr Selbstbild mental präsent war. Zuerst mussten sie in einem Formular ihren vollständigen Vornamen angeben sowie einen Begriff für etwas, das für sie persönlich wertvoll war. Andere Testpersonen sollten nur einen Buchstaben eintippen. Anschließend lösten alle verschiedene Gedächtnisaufgaben und klassifizierten diverse Begriffe.
War ihr Selbst in ihren Köpfen aktiviert worden, ordneten die Teilnehmenden positive und negative Begriffe deutlich schneller zu. Hatten sie einen Begriff für etwas angegeben, das ihnen wichtig und für sie positiv war, fiel ihnen bei den Aufgaben die Zuordnung positiver Begriffe deutlich leichter. Offenbar beeinflussten die unbewussten Selbstbewertungen die Bearbeitung der Aufgaben.