Fürchten lernen

Monster unter dem Bett oder ein vermeintlicher Herzinfarkt: In seinem Kunstbuch zeigt Nando von Arb Episoden aus einem Leben mit einer Angststörung.

Ängste treten in unterschiedlichen Formen in Erscheinung, wechseln immer wieder ihr Antlitz. Sie kommen als unheimliche Schatten daher, als schaurige Gestalten oder als verzerrter, vibrierender Raum. Nando von Arb gibt in seiner Graphic Novel Fürchten lernen Ängsten aller Art einen grafischen Ausdruck. In verschiedenen Episoden aus Kindheit und Erwachsenendasein greift der Schweizer Comickünstler Momente seines Lebens auf, die ihn in Sorge und Panik versetzt haben. Dazu zählen die Angst vor der Klassenfahrt oder vor Arbeit und Leistungsdruck, aber auch Urängste wie die Angst vor Dunkelheit, vor dem Tod oder vor schweren Krankheiten.

Und er beschreibt, wie es ist, wenn die Angst in Form von Panikattacken zur Krankheit wird. In erstaunlich vielseitigen, expressiven Bildern, mal in Schwarz-Weiß, mal in kräftigen, leuchtenden Farben, lässt Nando von Arb diese besondere Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität wirken. Seine Zeichnungen muten zuweilen surreal an, sind albtraumhaft verstörend oder skurril und lustig. Sie können auch als Plädoyer verstanden werden, die Angst als etwas zu akzeptieren, das zu einem gehört.

Nando von Arb: Fürchten lernen. Edition Moderne 2023, 428 S., € 39,-

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