Dass mein Rücken wehtut, ist eigentlich nur ein „falscher Alarm“ in meinem Gehirn: Sich diese Überzeugung anzueignen könnte guttun. Dies ist das Ergebnis einer Studie mit insgesamt 151 Erwachsenen zwischen 20 und 70 Jahren, die unter chronischen Rückenbeschwerden litten. Ein Drittel von ihnen wurde acht Wochen lang der pain reprocessing therapy unterzogen, die anderen beiden Gruppen erhielten je eine konventionelle und eine Placebobehandlung mit Injektionen.
Bei der Therapie geht es unter anderem darum, dass Patientinnen und Patienten im Beisein eines Therapeuten Körperhaltungen einnehmen, die sonst ihre Angst verstärken und die sie deshalb vermeiden würden. Generell lernen sie mithilfe mehrerer Methoden, die Schmerzen nicht auf körperliche Verletzungen zurückzuführen – die bei 85 Prozent der Patientinnen und Patienten ohnehin nicht nachweisbar sind.
Ziel der Therapie ist, Schmerz als etwas Reversibles, im Gehirn Entstehendes zu verstehen. Die Beschwerden gingen bei denjenigen, die ihr Leiden auf ihr Gehirn zurückführten, deutlich zurück. Dies war auch bei der Untersuchung ein Jahr nach der Behandlung noch nachweisbar.
Literatur
Yoni K. Ashar u.a.: Effect of pain reprocessing therapy vs. placebo and usual care for patients with chronic back pain. JAMA Psychiatry, 2021. DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2021.2669