Unsere irrationale Liebe zur Natur

Natürliches finden wir oft automatisch gut. Doch dahinter steckt verzerrtes Denken. Der Psychologe Michael Siegrist weiß, wie die Industrie das nutzt.

Die Illustration zeigt eine rothaarige Frau, die in einem durchsichtigen Gewächshaus sitzt, umgeben von Pflanzen, darum ist ebenfalls Natur
Mit der Vorliebe für Natürlichkeit geht oft Skepsis gegenüber Technik und Wissenschaft einher. © Luisa Jung

Herr Professor Siegrist, ich habe vorhin meinen Küchenschrank durchstöbert und nachgeschaut, was auf den Packungen steht. Meine Kaffeefilter sind demnach „naturbraun“. Das Mehl ist ein „Naturprodukt“, der Reis hat einen „unverwechselbaren, natürlichen Duft“. Auf der Salzpackung steht „natürliches Meersalz“.

(Lacht) Ja, das ist lustig. Denn so etwas wie „unnatürliches Meersalz“ gibt es ja nicht.

Warum werben die Hersteller und Herstellerinnen damit, dass ihre Produkte „natürlich“ sind?

Gena…

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Dieser Artikel befindet sich in der Ausgabe: Psychologie Heute 1/2022: Stille Aufträge