Eine Tagebuchübung, um sich zufriedener zu fühlen:
1. Wie war Ihre Woche? Wenn vermeintlich alles schieflief, lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Oft entgeht uns, dass doch etwas glückt, während wir uns in einer Pechsträhne wähnen. Mit einem Dankbarkeitstagebuch geben Sie den schönen Erfahrungen Raum – und üben, sie so zu verinnerlichen.
2. Schreiben Sie die letzten fünf Wochentage auf ein Papier: zum Beispiel Dienstag, Montag, Sonntag… Unter jedem Tag bleibt eine Spalte für Notizen frei.
3. Erinnern Sie sich an diese Tage. Versuchen Sie, jeweils mindestens eine erlebte Situation als Stichwort oder kurzen Satz aufzuschreiben. Am besten für jeden Tag etwas anderes: den ersten Kaffee zum Beispiel nur für Mittwoch notieren, für Dienstag die Panne am Fahrrad und für Montag, wie Sie zwischen Tür und Angel eine Schulfreundin Ihrer Frau kennenlernten.
4. Markieren Sie drei Erfahrungen, an die Sie sich mit gutem Gefühl erinnern. Sollte Ihnen das schwerfallen, nehmen Sie neutrale, wenn nötig maximal ein negatives Ereignis hinzu. Diese drei übertragen Sie auf die Rückseite des Blattes. Finden Sie jeweils den schönsten Moment oder eine günstige Wendung? Spüren Sie in sich hinein, ob Sie sich dankbar fühlen.
5. Wenn Sie innerlich dem Kollegen danken möchten, der Ihnen den ersten Kaffee schon mitgekocht hatte, dann schreiben Sie es auf. Gab es etwas, wovor der platte Fahrradreifen Sie bewahrt hat? Die Bekanntschaft kam am Montag womöglich ungelegen, aber Sie bemerken jetzt, was für ein gutes Gespräch Sie hatten, als Sie Ihrer Partnerin abends davon erzählten.
6. Wiederholen Sie diese Übung einmal pro Woche. Beobachten Sie, ob sich mit der Perspektive jeweils auch die Stimmung verändert. Womöglich werden Sie Ihrem Alltag und den Personen darin mit der Zeit etwas offener begegnen.
Quelle
Robert A. Emmons, Michael E. McCullough: Counting blessings versus burdens: An experimental investigation of gratitude and subjective well-being in daily life. Journal of Personality and Social Psychology, 84/2, 2003, 377–389